Samstag, 26. Januar 2013

Die Wahrheit!*

Suhrkamp

Barnard Williams
Wahrheit und Wahrhaftigkeit
Ü (engl): Joachim Schulte
Suhrkamp, 2013
stw 2050
18,00
978-3-518-29650-9


Inmitten der schlimmen George W. Bush-Jahre kreierte Stephen Colbert 2005 in seinem Colbert Report (beides mit stummen “t” ausgesprochen, bitte sehr) unter seiner Serie “The Wørd” den Begriff “Truthiness”, “truth from the gut”, was etwa soviel heisst wie: Wahrheitigkeit, Wahrheit aus dem Bauch. Die Bush-Jahre liegen hinter uns, aber kann es sein, dass Propaganda immer noch mehr und mehr an die Stelle objektiver Nachrichten tritt, dass wir mehr einer Mode, einer Strömung, einem Zeitgeist unterliegen, als uns bewußt ist, dass unser Sichtfeld und das Ausmaß von Gefühlen verkümmern?
Princeton University Press

Als die deutsche Übersetzung von Bernard Williams “Truth and Truthfulness” bei Suhrkamp angeboten wurde, “Wahrheit und Wahrhaftigkeit”, schoss mir gleich in den Sinn, dass es nicht schaden könne, diesen Titel ins Schaufenster zu stellen und eine Art Hilfeschrei an die Passanten auszusenden: laßt uns die Köpfe klären! Laßt uns nicht einschlafen! Laßt uns Mensch bleiben!

Natürlich habe ich das Buch von Bernard Williams (1929 – 2003, Professor für Philosophie, London, Cambridge, Oxford, Berkely) nicht (noch nicht) gelesen. Es gibt eine ausführliche Besprechung (engl) bei der London Review of Books, von Richard Rorty, To the Sunlit Uplands vom 31. Oktober 2002.

Das Buch war damals in der Princeton University Press erschienen. Seine über 400 Seiten Text hat Joachim Schulte nun dankenswerterweise ins Deutsche übertragen.

Ein paar Überschriften, aus jedem Kapitel, zur Anregung:
Princeton University Press
  • Autorität (1.2.)
  • Wie können Fiktionen von Nutzen sein? (2.4.)
  • Werte – was bisher erzählt wurde (3.4.)
  • Behauptungen und Wahrheit (4.2.)
  • Sprachliche Aspekte der Vertrauenswürdigkeit (5.3.)
  • Wahrhaftigkeit und Freiheit (6.4.)
  • Tukydides (7.2.)
  • Diderot und “Rameaus Neffe” (8.3.)
  • Demokratie und Freiheit (9.2.)
  • Das Publikum (10.3.)


tolle lege – Nimm und lies!
*Pamina in “Die Zauberflöte” von Mozart