Freitag, 31. Mai 2013

Meet Illustrator Quentin Blake ...


 
Photo © Ellie, from Hay-on-Wye

... while paying a visit to the dovegrayreader blog on Friday, May 31st, a visit that is worthwhile at anytime.

Guest reporter Ellie writes up her impressions of visiting the 2013 Hay Literary Festival . Quentin Blake did not only illustrate the books written by Roald Dahl. I was quite intrigued to learn what else he is doing in his Eighties.
Worum es geht:
Auf dem englischsprachigen Leserblog dovegrayreader gibt es einen Gastbeitrag mit Bildern zum Literaturfestival in Hay-on Wye, Wales, bei dem der achtzigjährige Quentin Blake, Illustrator von Roald Dahls Büchern, eine Rede hielt.

Samstag, 25. Mai 2013

The Big Friendly


Patronatskind No 3



Patronatskind No 3 - for the English Reader

Actually, T*** is already a grown up, but since this Roald Dahl is missing in the shelves she decided to fill in the gap, support the book shop and propagate a bit of great children's literature. I haven't read this one and am considering following the call.

Roald Dahl
The BFG
Penguin
8,85 €



Palantir Publ.
I am a great fan of another Friendly Giant, well known to all Canadians, I guess, but who in Germany has ever heard of him? You can treat yourself to some clips on YouTube. The Friendly Giant was broadcast by the CBC for many years. First there was a miniature world, then the camera rested on the boot, the big, big boot of the Giant, who knelt amidst the scenery. He invited everybody to his castle and went ahead to let the drawbridge down, accompanied by the folk song "Early one morning ...".

Anyway - there was always music and book reading with his friends, Rusty the Rooster and Jerome the Giraffe, and they might have read a part of the BFG story by Dahl, why not?

Roald Dahl had a grim childhood and horrible school time, but he took the whole mess and created wonderful stories, both for children and for grown ups, too. So, give it a try!

Rowohlt

Rowohlt
Und für unsere deutschen Leser: hier heißt das Buch Sophiechen und der Riese und ist von Adam Quidam übersetzt. Roald Dahls Bücher, zum Beispiel auch Charlie und die Schokoladenfabrik*,  sind ins Deutsche übersetzt und bei Rowohlt lieferbar. Auch sie sind mit den wunderbaren witzigen Zeichnungen von Quentin Blake illustriert.

(* übersetzt von Inge M. Artl und Hans Georg Lenzen)

Samstag, 18. Mai 2013

Mit einem Satz hinein


Insel
Die Frankfurter Buchmesse wird in diesem Jahr Brasilien zum Gastland haben, und so tauchen schon jetzt Titel brasilianischer Autoren auf, oder beispielsweise auch das Buch von Stefan Zweig zu Brasilien.
Wagenbach
Wagenbach
Wagenbach

Außerdem ist noch das ein oder andere Buch im kleinen Fenster präsentiert, das mich in der Ankündigung neugierig gemacht hat. Hier tauchen wir also den großen Zeh ein und testen mal das Wasser an, um metaphorisch die Lesesaison Sommer zu beschwören. Der mutige springt mit einem Satz hinein und kommt am Ende wieder heraus, erfrischt, bereichert und verwandelt.
Suhrkamp
Kiepenheuer & Witsch


"Es gibt Goldstaub und Goldkörner in Fülle, aber es gibt kein Brot und keinen Mais und keinen Käse und keine Milch und kein Fleisch, um die Zehntausende, die vielleicht Hunderttausende zu verköstigen in dieser Bergwildnis ohne Vorräte, ohne Viehstand und ohne Frucht. Glücklicherweise treibt die Aussicht, ihre Ware zum fünffachen, zum zehnfachen Preis und diesen noch in bares Geld bezahlt zu bekommen, die Kaufleute zu verzehnfachter Anstrengung."
Stefan Zweig über Minas Gerais vor 1700 in Brasilien, S. 113 
*** 
"Er sah die Wolken, die an den blauen Abendhimmel zerflossen. Das machte ihn verdrießlich"
Graciliano Ramos über "Das jüngere Kind" in  
Karges Leben, S. 56. Übersetzt von Willy Keller
*** 
"Alles wurde blau von einer gewaltigen Rauchwolke, aber der Hurensohn entkam zunächst den sechs Schüssen, die ich im Karacho auf ihn abfeuerte, die Linke auf dem Erdboden, und verschanzte sich zwischen zwei Baumstämmen, von beiden ein wenig behindert, wenn auch sein Trupp ihm den Rücken deckte und dem anhaltenden Gewehrfeuer standhielt."
João Ubaldo Ribeiro über eine grausige Geschichte in Sargento Getúlio
S.79. Übersetzt von Curt Meyer-Clason
*** 
"Einmal wollte sich mein Chef die Haare schneiden lassen, und ich bot mich an, es zu machen, obwohl ich mit der Schere gerade mal so viel Erfahrung hatte, um die Fotos zurechtzuschneiden, die die Maschine wie von Geisterhand ausspuckte."
Andréa del Fuego in Camping Calamares 
aus der Sammlung Popcorn unterm Zuckerhut
 S. 100. Übersetzt von Marianne Gareis
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"Ich zünde keine Autos an, ich zünde auch keine Häuser oder Kinderwagen an, ich bin kein Zündler und kein Pyromane, das Feuer fasziniert mich nicht, es regt mich nicht an."
Gregor Henz  in Autodafe
aus der Sammlung Berlin bei Nacht, S. 63
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"Ray Manzareks Intro zu 'Strange Days' ist der gespenstischste Moment in der Karriere der Doors und einer der betörensten."
Greil Marcus in The Doors, S. 137. 
Übersetzt von Fritz Schneider
*** 
S. Fischer
Yale University Press
"Die Vergangenheit schläft an meiner Seite / Wie das Klingeln / an der Seite seines Großvaters schläft, / Des Glockenläutens. / Die Verbitterung folgt mir / Wie die Küken / Der Henne folgen. / Und der Horizont, / Dieses über Sand und Tränen / Fest geschlossene Augenlid - / Was hinterließ er, / Was versprach er dir?" 
Taha Muhammad, Die Glocke vierzig Jahre nach der Zerstörung eines Dorfes, S. 56, in 
An den Ufern der Dunkelheit, Gedichte aus Palästina. Übersetzt von Stefan Weidner
*** 
"The house is dark in the February damp, but when she opens the door to let me in, Imm Nizar is laughing. It seems to tickle her that I got lost on my way to the home she almost never leaves, and that - after driving in confused loops around a dingy Nazareth neighborhood where teenagers tinker with half stripped cars and packs of chickens scuttle - I gave up, pulled to the side, and called to ask for help."
Adina Hoffman in My Happiness Bears No Relation to Happiness
A Poet's Life in the Palestinian Century, S. 1
S. Fischer
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"Wie geht es Herrn Kiyak, will der Psychologe wissen. Herr Kiyak dachte, jetzt beginne der schöne Teil des Lebens, umschreibe ich vorsichtig Papas Lage. So eine Nachricht platzt immer überraschend rein, erklärt er mir. Ist das so, frage ich."
Mely Kiyak in  
Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an, S. 98
*** 

Freitag, 10. Mai 2013

Wie das - vielleicht - war mit Goliath


Patronatskind No 2

Es waren die Lummerjahre in der Zeit, als der sanfte und weise Richard von Weizsäcker als Bürgermeister die große Stadt Berlin regierte, - wenn er nicht gerade auf Reisen weilte. In der immer noch geteilten Stadt im Westen schoben sich viele Flüchtlinge aus dem bürgerkriegserschütterten Ceylon, aus Persien und aus den Bergen im Kurdengebiet. In Kreuzberg, in den heruntergekommenen Mietshäusern mit ihren vom Krieg her pockennarbigen Fassaden, wuchsen Frust und Groll bei Studenten, Arbeitslosen, abgewirtschafteten Arbeitern. Die Bundesregierung wollte lauter Sachen wissen in einer Volkszählung, die sie nichts anging und mit der sie den Gehorsam testen wollte.

In der Zeitung erschien das Photo vom alten knurrigen Helmut Gollwitzer, der eine Matratze auf seinem Kopf zu einem der besetzten Häuser transportierte. Die Polizei mochte die Hausbesetzer, und überhaupt alle Raudis, gar nicht, und es wurden Knüppel gezogen, und die grünen Minnas wetzten durch die Straßen zum nächsten Einsatz. Innensenator Lummer verhängte eines Tages sogar eine Stadtteilsperre in SO36, und das war, wo es in den Straßen richtig anfing zu kochen.


Reprodukt
Tom Gauld
Goliath
Ü: Nicolas Mahler
Reprodukt, 2012
15,00 €


In diesen wilden Zeiten also besuchte ich hin und wieder die Messe in St. Marien Liebfrauen in der Wrangelstraße, weil dort ein guter Mann Gottes gegen Hass und Gewalt predigte und die Türen und Arme für alle öffnete, ganz gleich auf welcher Seite sie sein mochten. Da war eine seiner Predigten tatsächlich über Goliath, den furchtbar großen und starken Mann in seiner undurchdringlichen Rüstung, und was Pfarrer Klaus Kliesch uns fragte war, was wohl zum Vorschein käme, wenn der Mensch Goliath aus seiner Rüstung heraussteigen würde. Vielleicht wär er ja gar kein brutaler Grobian, sondern vielleicht ein sensibler und trauriger Mensch, der zu seiner Rolle verdonnert wäre und nicht wüßte, wie ihm geschähe.... Und was ist mit den Bullen, und mit Lummer, waren die nicht auch Menschen?

Buchpatron werden
All das kam mir wieder in den Sinn bei Erscheinen dieses kargen, ruhigen, man möchte sagen brummeligen Comic, in dem es um genau diesen Herrn Goliath geht. Wir brauchen gar nicht dreißig, vierzig Jahre oder zwei Jahrtausende in die Geschichte zurückzukehren, um von dieser Geschichte aufs Neue angesprochen zu werden; inzwischen hat sich ja der "Feind" in den Sprachgebrauch und in die Weltsicht wieder eingefunden, aus denen er hier in Deutschland beinahe ganz verschwunden gewesen war. Dadurch ist unsere Zeit wieder ein ganzes Stück kälter und unmenschlicher geworden, und es ist ein guter Akt der Besinnung, diese Buch aufzuschlagen, die Geschichte zu betrachten, Seite um Seite, und sich seinen Teil dabei zu denken und sich zu fragen, was für ein Mensch wohl dieser Goliath sein könnte, der uns Tag für Tag anbrüllt und zum Kampf auffordert.


PS: Tom Gauld veröffentlicht seine Cartoons unter anderem im Guardian

Dienstag, 7. Mai 2013

Merkur und die Eule


 
England - Connection


– haben beide Federn und dienen als Boten und - bei der Eule als Begleiterin der Athene - als Patrone für schöne Künste. Hätte ich den Merkur (vom Schröerschen Merkur) als Hermes belassen, so wäre im Falle der abgebildeten Eule beiden obendrein gemeinsam, dass sie griechische Wurzeln haben.

Quelle: Ashmolean Museum, Oxford
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Schröerscher Merkur Logo

In die Buchhandlung flatterte kürzlich - dank unserer England-Connection – eben diese Eule aus dem Ashmodian Museum von Oxford herein und hatte allerlei buchbezogene Kuriositäten im Gepäck. Unter dem dreifachen Segen der Queen, so hoffe ich, werde ich diese Kuriositäten hier nach und nach dem geneigten Betrachter und Leser unterbreiten. Heute also erst einmal die Eule.

Á  propos Griechenland: 
In diesen Tagen lief spät ein Interview mit Günter Grass, bei dem auch nochmal sein Griechenlandgedicht, Europas Schande, erwähnt wurde, veröffentlicht vor fast einem Jahr, was im Internet immer noch dankenswerterweise zu finden ist bei: Sueddeutsche Zeitung.

C. H. Beck
Cambridge University Press
Es schadet nicht, das Gedicht noch mal zu lesen. Dann gibt es ja noch Bücher, wie das von Christos Ikonomou mit Erzählungen aus dem heutigen Griechenland (übersetzt von Birgit Hildebrand) oder A Concise History of Greece von Richard Clogg – oder Reclams Fundgrube griechischer Klassiker in Übersetzung und im Original … Beim Suchwort “Griechenland” tauchen noch mehr verlockende Titel auf. Etliches von Reclam ist in der Buchhandlung vorrätig, wie auch die beiden anderen Titel.