Donnerstag, 28. Februar 2013

"That they May Face the Rising Sun"


Faber & Faber
 = Bücher zu Irland =
versammelt aus Anlaß des St. Patrick's Day am 17. März 
und ausgebreitet zum Entdecken:


Faber & Faber
Der Titel des Blogs ist der Titel des letzten Romans von John McGahern, der 2006 gestorben ist. Ich entdeckte seine Prosa beim Schmökern in Granta*; seine Sprache trat klar und schön hervor. Der Steidl Verlag, der sich irischer Autoren annimmt, hatte John McGahern im Programm, in Übersetzungen von Martin Hielscher, aber leider sind die Romane derzeit vergriffen. Hilary Mantel sagt von McGahern: "One of the greatest writers of our era". Mir leuchtet's ein.

*John McGahern; "The Lanes" in Granta 88; "Mothers" (published in : "Memoirs") und
"God and Me" in Granta 93; "God's Own Countries" (published in: "Love of the World" - Essays)

Hier also eine Auswahl an Titeln von John McGahern in Englisch bei Faber & Faber
Faber & Faber
Faber & Faber
Faber & Faber

Bleiben wir noch bei den englischsprachigen Titeln. Da ist die Schatztruhe: The Granta Book of the Irish Short Story. McGahern ist darin mit "The Key" vertreten. Dazu gesellen sich Roddy Doyle, John Banville, Frank O'Connor, Seán Ó Faoláin, Colm Tóibín, Edna O'Brian und viele andere, versammelt und vorgestellt von Anne Enright.
Vielgepriesen und ausgezeichnet ist J. G. Farrell mit "Troubles"; eines der Bücher, die ich irgendwann auf jeden Fall lesen möchte. Der Roman zum Unabhängigkeitskampf im Irland von 1919 gehört zu einer Trilogie, die sich des britischen Imperiums annimmt. Die anderen beiden Titel sind: The Siege of Krishnapur und The Singapore Grip. Troubles wird in der Übersetzung von Manfred Allié im März bei Matthes & Seitz erscheinen.

Orion Publ.
Matthes & Seitz
Orion Publ.


Orion Publ.
Jonathan Swift, Gulliver's Travels, gehört zu den Klassikern, die man wirklich lesen sollte. 
"For as to that infamous practice of acquiring great employments by dancing on the ropes, or badges of favour and distinction by leaping over sticks and creeping under them, the reader is to observe, that they were first introduced by the grandfather of the Emperor now reigning, and grew to present height by the gradual increase of party and faction."
Penguin

Suhrkamp / Insel
"Denn was jenen schmachvollen Brauch angeht, hohe Ämter durch Tanzen auf dem Seil und Zeichen der Gunst und Ehre dadurch zu erwerben, daß man über Stöcke springt und unter ihnen durchkriecht, so muß der Leser beachten, daß diese Gebräuche zuerst von dem Großvater des jetzt regierenden Kaisers eingeführt wurden und durch die allmähliche Zunahme von Parteigeist und Zwietracht ihren jetzigen Höhepunkt erreicht haben." (Ü: Franz Kottenkamp, Aufbau Verlag, 1967)


Zitat aus: A Voyage to Lilliput, Chapter VI
Penguin

Das gilt auch für Laurence Sterne, The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman. Wenn nicht, dann läßt man sich allerhand entgehen an Einsichten und an Vergnügen.


"As Francis the first of France was one winterly night warming himself over the embers of a wood fire, and talking with his first minister of sundry things for the good of the state (Vide Menagiana, Vol. I.)—It would not be amiss, said the king, stirring up the embers with his cane, if this good understanding betwixt ourselves and Switzerland was a little strengthened.—There is no end, Sire, replied the minister, in giving money to these people—they would swallow up the treasury of France.—Poo! poo! answered the king—there are more ways, Mons. le Premier, of bribing states, besides that of giving money—I'll pay Switzerland the honour of standing godfather for my next child.—Your majesty, said the minister, in so doing, would have all the grammarians in Europe upon your back;—Switzerland, as a republic, being a female, can in no construction be godfather.—She may be godmother, replied Francis hastily—so announce my intentions by a courier to-morrow morning.
   I am astonished, said Francis the First, (that day fortnight) speaking to his minister as he entered the closet, that we have had no answer from Switzerland.—Sire, I wait upon you this moment, said Mons. le Premier, to lay before you my dispatches upon that business.—They take it kindly, said the king.—They do, Sire, replied the minister, and have the highest sense of the honour your majesty has done them—but the republick, as godmother, claims her right, in this case, of naming the child.
   In all reason, quoth the king—she will christen him Francis, or Henry, or Lewis, or some name that she knows will be agreeable to us. Your majesty is deceived, replied the minister—I have this hour received a dispatch from our resident, with the determination of the republic on that point also.—And what name has the republick fixed upon for the Dauphin?—Shadrach, Mesech, Abed-nego, replied the minister.—By Saint Peter's girdle, I will have nothing to do with the Swiss, cried Francis the First, pulling up his breeches and walking hastily across the floor.
   Your majesty, replied the minister calmly, cannot bring yourself off.
   We'll pay them in money—said the king.
   Sire, there are not sixty thousand crowns in the treasury, answered the minister.—I'll pawn the best jewel in my crown, quoth Francis the First.
   Your honour stands pawn'd already in this matter, answered Monsieur le Premier.
   Then, Mons. le Premier, said the king, by...we'll go to war with 'em."
zitiert aus: Book Four, Capter XXI in der Penguin Ausgabe, 
kopiert bei gutenberg.org, wo es unter Chapter 2.LVII zu finden ist.

Sonntag, 17. Februar 2013

Denken, singen, lachen, lesen

In den letzten Tagen traf ein Stäpelchen Bücher ein, drei Neuerscheinungen darunter:
Hanser

Antonio Tabucchi
Die Autobiographien der anderen

Über die Bücher und das Leben
Edition Akzente
978-3-446-24134-3
kt 15,90 €

feltrinelli.it
Von Tabucchi las ich auf Empfehlung meines Bruders – ein Romanisten-Fan - vor einigen Jahren "Erklärt Pereira", ein Buch das ich unbedingt empfehle und das um den stillen Mut des Einzelnen geht und um die Phantasie des Herzens, in diesem Fall was Civilcourage betrifft. In diesem Titel nun, übersetzt (it) von Karin Fleischanderl, geleitet uns der Autor, wie es scheint, durch sein Leben mit den Büchern, die er schrieb, also den Menschen und ihren Leben, die den Stoff dazu lieferten.
Hanser
Hanser
Hanser

Hanser
Die Edition Akzente mit ihrer Klappbroschur ist eine bibliophile Reihe, die für reichen Inhalt wenig Geld verlangt. In der Buchhandlung sind folgende weitere spannenden Titel vorrätig: Wolf Lepenies, Auguste Compte; Roland Barthes, Tagebuch der Trauer; Peter Hamm, Pessoas Traum und Claudio Magris, Das Alphabet der Welt.

Suhrkamp
Ganz was anderes:
Klaus Bittermann
Möbel zu Hause, aber kein Geld für Alkohol

Kreuzberger Szenen
st 4417
8,99 €

Das ist ein kurzweiliger Rundgang durch die Nachbarschaft, wobei Bittermann schnoddrig-kauzig Kommentare zu Typen und Szenen liefert. Bald kann man sich wieder draußen im Straßencafé am Tischchen mit einem Espresso niederlassen oder am Landwehrkanal auf dem Mäuerchen sitzen und mit den Beinen baumeln. Da ist dies eine passende Lektüre, besonders, wenn man zu zweit ist und ab und zu dem anderen Teile davon vorlesen kann zum gemeinsam drüber lachen. Bittermann liest übrigens in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung am 7. März.

Reclam
Chansons populaires de France, de Suisse,
de Belgique et du Canada
[voire même!]
Notensatz und Harmonisierung: Dieter Profos
4,80 €

Aloutte – klar, das kennt Jeder. Aber jetzt können wir endlich auch so aufregende Liedchen lernen wie: J'ai du bon tabac dans ma tabatière oder Maudit sois-tu, carilloneur. Noten und Gitarrengriffe gibt's dazu, und auch Vokabelhilfen. Jetzt ist kein halten mehr. 51 Lieder aus alten und neuen Zeiten, nebst Vorwort, editorischen Notizen und Literaturhinweisen! Hurra, Reclam. Ich liebe Dich!
Hanser
Zsolnay


Außerdem trafen noch ein: Robert Menasse; Der Europäische Landbote und Gaito Gasdanow; Das Phantom des Alexander Wolf.