Samstag, 6. Juli 2013

O Löwe!


Suhrkamp
Patronatskind No 8

Sibylle Lewitscharoff
Blumenberg
Roman

Sibylle Lewitscharoff zollt hier einem Philosophen Tribut, dessen Werke auch vom Suhrkamp Verlag, um den viele in Zuneigung derzeit zittern, verlegt werden: Hans Blumenberg.

In unserer Vorleserunde lesen wir regelmäßig aus der longlist der für den Deutschen Buchpreis (Frankfurter Buchmesse) auserkorenen Romane deutschsprachiger Autoren, und Lewitscharoffs Blumenberg gehörte 2011 dazu, mehr noch, sie rutschte in die auserwählte Schar der sechs Besten, und schließlich errang sie den Preis. Wir waren sehr zufrieden mit der Wahl, hatte die Kostprobe uns doch allen gefallen.

Quelle: Europeana
Jetzt stehen Roman und Philosophische Texte von Beiden auf meiner gute-Vorhaben-Liste, aber vielmehr kann ich noch nicht zu allem sagen, außer, dass mir Lewitscharoffs kluger Humor gefiel, der auch schon in den wenigen Seiten Text durchkam, und dass wir alle Lust zum Weiterlesen hatten.

Außerdem teile ich mit Freunden die Sympathie für Hieronymus, der die erste Bibelkonkordanz verfasste - ein Hoch auf die Übersetzer! - in seiner berühmten Bücherstube und unter Schirmherrschaft des treuen Löwen, dem er laut Legende unerschrocken einen Stachel aus der Pfote gezogen hatte. Diese Seiten gefallen mir viel besser, als das wilde mit dem Stein an die Brust schlagen in der Wüste als Eremit. Hieronymus erwies der Menschheit bestimmt größere Dienste, indem er Geschriebenes verständlich machte und unters Volk brachte, und das hat er mit Blumenberg und Lewitscharoff gemeinsam.

1 Kommentar:

  1. "Blumenberg" ist auf jeden Fall ein lesenswerter Roman, auch wenn mir "Consummatus" besser gefallen hat. "Blumenberg" ist nicht ganz rund geworden, aber was soll's. Er macht Lust, Originaltexte des Philosophen zu lesen, und mehr von Lewitscharoff. Metaphysische Spekulationen sind nicht gerade häufig in der deutschsprachigen (Gegenwarts-)Literatur, das allein schon macht "Blumenberg" besonders.

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